Kauf von Rassehunden (... eben auch eines Deutschen Schäferhundes)
„Eine Angelegenheit, die mit Vorsicht zu genießen ist?!?! "
Zunächst gilt es selbstverständlich auch allgemeine Tipps bzw. Fragen beim Kauf eines Rassehundes zu beachten. Einige wären beispielsweise:
• Kann das Tier bis an sein Lebensende (bei einem DSH wären dies 10 Jahre oder mehr) verantwortlich gehalten werden? Und auch im Urlaub?
• Ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich?
• Bin ich in der Lage über Jahre die entstehenden Kosten zu decken (Anschaffung, Futter, Tierarzt, Haftpflichtversicherung, Steuern, Leinen, Halsbänder usw.)?
• Ist das Tier/der Welpe gesund und munter/lebhaft?
• Ist das Tier mindestens acht Wochen alt, geimpft und entwurmt?
• Kann der Wurf regelmäßig besucht werden – möglichst in der ursprünglichen Umgebung mit dem Muttertier?
• Sind die Welpen vernünftig geprägt, kennen sie Menschen, bewegen sie sich selbstsicher, kommen freudig entgegen oder sind sie eher scheu?
• Macht die Zuchtanlage insgesamt einen guten Eindruck?
• Gewährleistet der Züchter eine gute Beratung?
• Ist der Kaufvertrag einwandfrei?
• Ist der Welpe/Hund tätowiert (rechtes Ohr des Hundes)u.a.
Das „Rasse-Echtheitszertifikat"auch „Ahnentafel" genannt, ist das wichtigste Papier das ein Hundekäufer erhalten muss. Es ist jedoch i.d.R. so, dass diese bei einem Welpen noch nicht vorliegen kann. Die Welpen werden nämlich erst mit acht Wochen tätowiert und erst danach kann ein SV-Züchter die Ahnentafeln beantragen.
In Deutschland allerdings gestatten die gesetzlichen Regelungen prinzipiell jedem Züchter das Ausstellen von solchen Abstammungsnachweisen. Oftmals finden sie dann Bezeichnungen in den Anzeigen wie „mit Stammbaum" oder „mit Papieren", welche dann oftmals sogar nur aus einem einfachen Impfausweis bestehen. Nur Ahnentafeln mit dem Gütesiegel „VDH/FCI" gewährleisten bei allen Rassen, dass die Angaben korrekt sind und die Züchter strengen Zucht- und Wurfkontrollen unterliegen!
Also noch einmal in Kürze:
"Rasse-Echtheitszertifikat" heißt das wichtigste Papier, das ein Schäferhundkäufer erhalten muß. Nur ein vom FCI und VDH anerkannter Verein wie der SV stellt es aus. Kein Hund ohne diesen Paß kann als rassereiner Deutscher Schäferhund gelten.
Diese Arten gibt es:
• Kör- und Leistungszucht-Ahnentafel
Sie wird dann erstellt, wenn beide Elterntiere angekört sind und die Ahnen bis in die zweite Reihe hinein (Großeltern) ein Ausbildungskennzeichen erhalten haben. Sie stellt den absoluten Regelfall da und sieht so aus:
• Körzucht-Ahnentafel
Diese Form gilt für Hunde, deren Elterntiere beide angekört sind, jedoch für einen oder mehrere Ahnen in der zweiten Reihe kein
Ausbildungskennzeichen nachgewiesen werden kann.
• Leistungszucht-Ahnentafel
Für dieses Papier müssen zwar beide Elterntiere der Zuchtordnung des SV entsprechen, jedoch war mindestens eines der beiden nicht angekört, bis in die zweite Ahnenreihe Ausbildungskennzeichen nötig.
• Ahnentafel
Dieses Papier [ohne das Prädikat "Leistungszucht"] wird ausgegeben, wenn eines der Elterntiere (oder beide) der Zuchtordnung entsprechen, jedoch in der zweiten Reihe für einen oder mehrere Vorfahren kein Ausbildungskennzeichen nachgewiesen werden kann.
Diese VDH- und damit auch alle SV-Zuchtstätten müssen satzungsgemäß nicht nur den gesetzlichen Mindestanforderungen entsprechen sondern auch die Vielzahl der Regelungen der einzelnen Rassehundezuchtvereine erfüllen.
Für Züchter Deutscher Schäferhunde bedeutet dies:
• Die Hunde sind an den Hüftgelenken geröntgt. Ihnen wird nachträglich entsprechend bescheinigt, dass sie HD (Hüftgelenksdysplasie) frei sind.
• Viele sind ähnlich auch auf Gesundheit der Ellenbogen untersucht worden.
• Zuchttiere müssen DNA geprüft sein. Somit ist die korrekte Abstammung gesichert.
• Bei Deutschen Schäferhunden dürfen nur Elterntiere verpaart werden, deren ZW (Zuchtwertmessziffer) den Wert 100 nicht überschreiten.
• Für die Zucht verwendete Tiere, müssen auf einer Ausstellung die Mindestzuchtbewertung „gut" erhalten.
• Mindest eine Begleithund-, eine Ausdauer- und eine Schutzdienstprüfung muss bestanden sein. Hiermit wird explizit nochmals die Sozialverträglichkeit des Hundes überprüft.
• In der Regel sind die Elterntiere auch gekört. Dies bedeutet, dass auf einer Körung Anatomie, Gebiss, das gutartige Wesen und die Gebrauchshundeeigenschaft zu überprüfen ist.
Der beste Weg ist jedoch der folgende:
Lassen Sie sich VOR DEM KAUF EINES HUNDES/WELPEN beraten. Gehen Sie zur nächsten SV-Ortsgruppe und erkundigen sich in Ruhe. Hiermit kann man vielen Enttäuschungen oder etwaigen Schwierigkeiten schon im Voraus aus dem Weg gehen!!!